S1F4 – Die Zukunft der Agenturen

Kleine Agenturen, die breit aufgestellt sind, braucht kein Mensch! Würdet ihr diese These mitgehen? Um sich hierzu eine Meinung zu bilden und entsprechend zukünftig die richtigen und nachhaltig gut aufgestellten Agenturen zu beauftragen, ist es wichtig einmal zu ergründen, was Agenturen heutzutage für Aufgaben haben.

Komplexe Aufgaben in der Kommunikation

Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass die Aufgaben in sämtlichen Kommunikationsbereichen immer komplexer und kleinteiliger werden. Nachdem das Internet aufkam, entwickelten sich erst das Web2.0, dann Social Media, die Suchmaschinenoptimierung etc. 

Diese (und weitere) Bereiche sind wiederum in weitere Bereiche unterteilt. Am Beispiel Social Media lässt sich das gut erkennen: Dort gibt es die Strategieentwicklung, das Content Marketing, das Community Management, das Performance Management und so weiter. 

Im Jahr 2019 gab es für Marketer 7.000 Tools, mit denen sie sich theoretisch hätten beschäftigen können. 2020 waren es bereits 8.000. 

Die Folge: Es braucht Menschen, die sich spezialisieren, statt breit aufgestellt zu sein. Schlicht deshalb, weil es immer schwieriger ist, in allen Bereichen professionell aufgestellt zu sein.

Klein und breit hat keine Zukunft

Moment mal. Wenn das für Fachkräfte gilt, gilt das dann nicht auch für Agenturen? Genau! Auch für Agenturen wird es immer schwieriger, breit aufgestellt und nicht spezialisiert zu sein. Das gilt vor allem für kleine Agenturen. Nur große Agenturen haben eine Auftragslage, die es rechtfertigt, spitz spezialisierte Fachkräfte zu beschäftigen. Folglich können kleine Agenturen nur breit aufgestellt sein. Eine Möglichkeit ist dann das Zubuchen von spezialisierten Freelancern. Das wiederum kommt bei den Kunden häufig nicht so gut an. Und wenn wir ehrlich sind, könnte dieses Zubuchen ja auch vom Kunden selbst erledigt werden. 

Wie können Agenturen reagieren?

Was können Agenturen tun, um mit dieser komplexen Marktsituation umzugehen? Die Antwort ist im Grunde recht einfach. Gleichzeitig ist sie genau das, was Agenturinhaber nicht hören wollen: Arbeitet zusammen!

Agenturen (vor allem die kleinen) müssen sich spezialisieren und sich ein Netzwerk mit anderen, spezialisierten Agenturen aufbauen, sodass gemeinsam ein umfassendes Kundenangebot geschaffen werden kann. Das erfordert eine ganz neue Form der Zusammenarbeit zuvor konkurrierender Mitbewerber. 

Wie sollten Kunden reagieren?

Mal ehrlich: Wollen Kunden wirklich viele einzelne, kleine Agenturen? Wohl eher nicht. Denn dies erfordert einen hohen Betreuungsaufwand auf Kundenseite. Hier können Consulting Agenturen helfen. Andernfalls bleibt nur das Einstellen von Fachkräften, die in erster Linie mit Dienstleistern kollaborieren. 

Oder, und das ist Möglichkeit drei, man Stellt sich die spezialisierten Fachkräfte selbst ein. Das ist allerdings nur in den Bereichen möglich, auf die das Unternehmen einen besonderen Schwerpunkt legt. 

Die Formel für die Auswahl der richtigen Agentur

Ja, es gibt eine Formel, die bei der Auswahl von Agenturen helfen kann. Aber ehrlich gesagt, wollen wir diese hier nur der Vollständigkeit halber darstellen. Ob diese für euch zutreffend ist, müsst ihr selbst entscheiden.

Im Grunde ist es so, dass ihr für ein (bei der Agentur platziertes) Marketing Budget von 75.000 bis 100.000 Euro eine Mitarbeitende Person in der Agentur ein Jahr lang beschäftigen könnt. Wenn es sich beispielsweise um ein Marketingbudget von 1.000.000 Euro handelt, würdet ihr dafür 10 Leute ein Jahr lang beschäftigen. Wenn die Agentur nur aus 8 Menschen besteht, kann sie euren Anforderungen dementsprechend nicht gerecht werden und ihr solltet euch für eine andere Agentur entscheiden.